Projekt 8

Forschungsprojekt - Analyse muriner ILCs

Durchflusszytometrische Charakterisierung muriner lymphoider Zellen des angeborenen Immunsystems - ILCs

Die Zellen des angeborenen Immunsystems bilden nicht nur die erste Verteidigungslinie gegenüber Pathogenen sondern formen auch Schnittstellen mit dem adaptiven Immunsystem indem sie über die Ausschüttung von Zytokinen verschiedene immunologische Module koordinieren. Diese immunologischen Module sind besonders in Bezug auf die T-Helfer-Zellen (Th) und ihre Polarisierungsrichtungen bekannt. So nehmen beispielsweise Th1-Zellen wichtige Rollen bei der Virus-Abwehr, Th2-Zellen bei der Beseitigung von Parasiten und Th17-Zellen bei der Eindämmung von extrazellulären Bakterien oder Pilzen ein. Interessanterweise gibt es auch lymphoide Zellen des angeborenen Immunsystems (engl. innate lymphoid cells, ILCs), welche analog zu der Kategorisierung der Th-Zellen diesen immunologischen Modulen zugeordnet werden. Die ILCs sind wichtige Zytokinproduzenten und können dadurch in etwa die Polarisierung von Th-Zellen steuern. Demnach ist die Erforschung der ILCs besonders in Bezug auf Infektionskrankheiten und Erkrankungen des Immunsystems sehr wichtig und spielt eine immer größere Rolle. Da die Unterscheidung von ILCs anhand von Zytokinen in Bezug auf die Methodik einigen Limitationen unterliegt, haben wir in der Core Facility einen Ansatz gewählt, der die Analyse der Transkriptionsfaktoren Tbet (ILC1 / Th1), GATA3 (ILC2 / Th2) und RoRγT (ILC3 / Th17) beinhält (Abbildung). Der Vorteil hierbei ist, dass ILCs bereits in einem "inaktiven" Stadium identifiziert werden können ohne die Zellen ex vivo restimulieren zu müssen (z.B. um die Zytokinproduktion zu provozieren). Das dafür etablierte durchflusszytometrische Panel nutzen wir um den Einfluss einer Darminfektion auf die Polarisierung der ILCs in situ sowie in den drainierenden Lymphknoten zu untersuchen.

Abbildung | Gating-Strategie zur Unterscheidung von lymphoiden Zellen des angeborenen Immunsystems. Zur Analyse wurden Lymphknoten und Milzen aus gesunden Mäusen ohne Vorerkrankungen (e.g. Infektionen) verwendet. Nach Vereinzelung erfolgte die Markierung der Oberflächen-Antigene.
Im Anschluss wurden die Zellen fixiert und permeabilisiert um die intrazelluläre Bindung der Transkriptionsfaktoren Tbet, GATA3 und RORγT zu bewerkstelligen. In der Infobox sind die phänotypischen Eigenschaften der ILCs gekennzeichnet auf denen die Gating-Strategie beruht.
*Lineage: Cocktail aus Antikörpern, welche die typischen Marker von T-Zellen (CD3ε), B-Zellen (B220), myeloide Zellen (CD11b),
Granulozyten (Ly-6G/C) und erythroiden Zellen (TER-119) binden.